Haltungsformen/ Tierhaltungssysteme

16. Dezember 2015

In Deutschland gibt es unterschiedliche Haltungsformen von Kühen. Diese werden von regionalen Bedingungen bestimmt.

Die Haltungsformen
Grundsätzlich zu unterscheiden sind zwei Arten der Stallhaltung, bzw. Haltungsform: die Laufstallhaltung und die Anbindehaltung. Sie stehen in engem Zusammenhang mit dem Melkverfahren und der Betriebsgröße.

Laufstallhaltung
Bei der Laufstallhaltung können sich die Kühe im Stall frei bewegen und in den Liegeboxen niederlegen. Zum Melken werden die Kühe in den Melkstand gebracht.

Anbindehaltung
Bei der Anbindehaltung befinden sich die Kühe in ihrem jeweiligen Stand. Dort werden sie auch zu regelmäßigen Zeiten gefüttert und gemolken. Die Rohre der Rohrmelkanlage verbinden dabei die einzelnen Melkplätze mit dem Sammeltank.

Trend zur Laufstallhaltung
Die Anbindehaltung gibt es heute vor allem in kleinen Milcherzeugerhöfen mit wenigen Kühen, vorwiegend in Süddeutschland und dort besonders im Alpenraum. Die Tendenz geht allerdings zur Laufstallhaltung. Vor allem bei einem größeren Kuhbestand ist die Laufstallhaltung effizienter. Diese Haltungsform findet man hauptsächlich in den Milchproduktionsgebieten mit größeren Tierbeständen wie im Norden und im Osten Deutschlands.

Weidehaltung
Von den insgesamt 90 200 Betrieben mit Milchkuhhaltung gaben 40 300 Betriebe an, dass sie ihren Milchkühen im Kalenderjahr 2009 Weidegang ermöglichten: Rund 1,8 Millionen Milchkühe, das entspricht 42 Porzent des Gesamtbestandes, waren durchschnittlich 24 Wochen auf der Weide. In drei Viertel aller Betriebe dauerte die Weidesaison zwischen 20 und 29 Wochen. 1 Prozent, meist kleinere Betriebe, gab an, dass ihre Tiere mehr als 40 Wochen an der frischen Luft waren.

Milchkühe in großen Beständen mit 200 und mehr Tieren konnten dabei seltener auf die Weide gehen (17 Prozent der Tiere in diesen Beständen) als Tiere in kleineren Beständen, von denen knapp die Hälfte 2009 auf der Weide war. Die durchschnittliche Weidedauer betrug für alle weidenden Milchkühe 13 Stunden am Tag.

Regional ist die Möglichkeit zum Weidegang für die Milchkühe sehr unterschiedlich. In den neuen Ländern mit vorwiegend großen Beständen gingen nur 19 Prozent der Tiere auf die Weide. Aber auch in Bayern ist der Anteil weidender Kühe mit 16 Prozent gering.Relativ viele Kühe mit Weidegang wurden in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein erfasst. Hier standen 74 Prozent der Milchkühe auf der Weide.

Quelle: Landwirtschaftszählung 2010

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