16. Dezember 2015

Es gibt weltweit über 100 Rinderrassen. Zu den bedeutendsten Milchrinderrassen in Deutschland gehört das typisch rot- oder schwarz-weiß gefleckte Holstein-Rind.

Die Hauptunterschiede der Rinderrassen
Die Rinderrassen unterscheiden sich in äußeren Merkmalen, zum Beispiel durch Größe und Körperbau, Farbe, Haarlänge und Hörner.
Vor allem aber wird danach unterschieden, ob eine Rasse zur Milchgewinnung („Milchrinder“) oder zur Gewinnung von Fleisch („Fleischrinder“) genutzt wird. Darüber hinaus gibt es Rassen, die sowohl aufgrund ihrer Milch- als auch ihrer Fleischgewinnung („Doppelnutzungsrassen“) gehalten werden.

Die wichtigsten Milchrinderrassen im Überblick
Das Holstein-Rind ist weltweit die bedeutendste Milchrinderrasse.

RinderrasseHerkunft / VerbreitungAnzahl* insgesamt / davon Kühe (gerundet)FarbeGröße, Kreuzbeinhöhe in cmGewicht in kgMilchleistung** in kg pro Jahr
Deutsche Holstein SchwarzbungDeutsche Küstengebiete der Nord- und Ostsee5,4 Mio. / 2,4 Mio.Überwiegend Schwarz-Weiß145-156 (w) 150-170 (m)650 – 750 (w) 750 – 1.100 (m)8865
Deutsche Holstein RotbuntDeutsche Küstengebiete der Nord- und Ostsee688 Tsd. / 397 Tsd.Überwiegend Rot-Weiß145-156 (w) 150-170 (m)650 – 750 (w) 750 – 1.100 (m)7.912
Angler / Deutsches RotviehSchleswig-Holstein (Angeln) / vorwiegend in Schleswig-Holstein35 Tsd. / 15 Tsd.Rotbraun, durch Einkreuzungen auch Rotweißum 145 (w)650 (w)7.396
JerseyInsel Jersey vor der englischen Küste / ab 1958 Nordseeküste bis AlpenGelb bis Hellbraun, dunkles Flotzmaulum 125 (w)ca. 400 (w)6.018

* Statistisches Bundesamt Mai 2014
* Durchschnittsleistungen aller Milchleistungsprüfung-Kühe 2013 (ADR)

Die wichtigsten Doppelnutzungsrassen im Überblick

Als Zweinutzungsrasse ist vor allem das Deutsche Fleckvieh und Braunvieh von Bedeutung.

RinderrasseHerkunft / VerbreitungAnzahl* insgesamt / davon Kühe (gerundet)FarbeGröße, Kreuzbeinhöhe in cmGewicht in kgMilchleistung** in kg pro Jahr
Deutsches Fleckvieh (Doppelnutzungstyp)Schweiz / Bayern, Baden-Württemberg3,5 Mio. / 1,2 Mio.Dunkles Rotbraun bis helles Gelb auf weißem Grund, weitgehend weißer Kopf140 – 150 (w) 157 (m)650 – 850 (w) 1.100-1.300 (m)7.243
Deutsches BraunviehZentralschweiz / Südwest-Deutschland, Berg- und Alpenregion437 Tsd. / 190 Tsd. Einheitlich Braun bis Graubraun142-154 (w)ca. 600 (w)7.126
Deutsche Rotbunte Doppelnutzung (DN)Norddeutschland146 Tsd. / 54 Tsd.Rot-Weiß130 – 138 (w) 137 – 143 (m)600 – 650 (w) 1.000 (m)6.723
VorderwälderSchwarzwald, Baden-Württemberg33 Tsd. / 14 Tsd.rotcheckig bis rotblank mit weißen Köpfen135 – 138 (w) 140 – 150 (m)550 – 650 (w) 950 – 1.050 (m)5.502
GelbviehUnter-, Ober- und Mittelfranken13 Tsd. / 5 Tsd.Hellgelb bis Rotgelbum 145 (w) um 155 (m)700 – 850 (w) 1.100 – 1.350 (m)5.817

* Statistisches Bundesamt Mai 2014
* Durchschnittsleistungen aller Milchleistungsprüfung-Kühe 2013 (ADR)

Die wichtigsten Fleischnutzungsrassen im Überblick

Die wichtigsten Fleischrinderrassen sind u.a. Limousin, Charolais und das Fleischfleckvieh.

RinderrasseHerkunft / VerbreitungAnzahl* gesamtFarbeGröße, Kreuzbeinhöhe in cmGewicht in kg
LimousinSüdwestfrankreich / Nord-, Westdeutschland202 Tsd.Hellrot bis Dunkelrotum 140 (w) um 150 (m)700 (w) 1.100 (m)
CharolaisFrankreich / Nordrhein-Westfalen, Niedersaachsen, Hessen und Brandenburg144 Tsd.Einfarbig Weiß bis Cremegelbum 144 (w) um 154 (m)800 – 900 (w) 1.200 – 1.300 (m)
Fleischfleckvieh (Fleischtyp)Schweiz / Bayern, Baden-Württemberg121 Tsd.Dunkles Rotbraun bis helles Gelb auf weißem Grund, weitgehend weißer Kopf140 – 150 (w) 150 – 165 (m)700 – 850 (w) 1.100 – 1.300 (m)
Deutsche AngusGroßbritannien92 Tsd.Einfarbig Schwarz oder Rot, von Natur aus hornlosum 136 (w) um 145 (m)650-800 (w) 950-1.200 (m)
GallowaySüdwesten Schottlands / Norddeutschland44 Tsd.Schwarz, Blond, Rot, Weiß mit dunklen Pigmentflecken, hornlosum 125 (w) um 135 (m)um 580 (w) um 850 (m)

* Statistisches Bundesamt Mai 2014

 

Bildquellen:
• Deutsche Holstein-Schwarzbunt: Alexander Arkink
• Deutsche Holstein-Rotbunt: ADR
• Deutsches Braunvieh: duco Nolli
• Deutsches Fleckvieh: Wolfhard Schulze
• Vorderwäldler, Gelbvieh: ASR

Quellen und weitere Informationen:
• Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter e.V. (ADR)
• ASR–Arbeitsgemeinschaft süddeutscher Rinderzucht- und Besamungsorganisationen e.V.
• aid-Broschüre Rinderrassen, bestellbar unter: http://www.aid.de/landwirtschaft/rinder.php
• Statistisches Bundesamt: Viehbestand Mai 2014 ‚BDF/ Fleischrinderjournal‘

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