18. August 2017

Geflügelte Worte mit Milch

„Im Land, wo Milch und Honig fließen“, ist „alles in Butter“. Die Lebensbedingungen sind „allererste Sahne“ und die Menschen sind „schön wie Milch und Blut“. Wenn man dann auch mal im Paradies mit Verfehlungen konfrontiert wird, die „auf keine Kuhhaut gehen“, und einem „die Milch sauer“ wird, „kommt man schnell aus dem Quark“: Die „Butter wird bei die Fische“ gegeben, danach „die Kuh vom Eis geholt“ und zuletzt wird wieder nur die „Sahne abgeschöpft“. „Über vergossene Milch“ wird sich auf jeden Fall nicht aufgeregt.

Ganz klar: Milch ist heute nicht nur in einer gesunden Ernährung stets präsent, sondern ebenso im Schatz der Sprichworte und volkstümlichen Weisheiten. Ein Nachweis dafür, dass Milch auch in früheren Zeiten im Leben der Menschen einen wichtigen Stellenwert einnahm.

Eines der bekanntesten Sprichworte, in der das weiße Naturprodukt eine Rolle spielt, ist: „Eine Milchmädchenrechnung aufmachen“. Erschaffen hat es vermutlich der im 17. Jahrhundert lebende französische Dichter und Schriftsteller Jean de la Fontaine. In einer seiner Fabeln macht sich eine junge Milchmagd auf ihren Weg, um auf dem Marktplatz im Dorf Milch zu verkaufen. Sie träumt bereits davon, was sie sich von dem Erlös so alles kaufen könnte. Doch ihre Rechnung geht nicht auf: Das Mädchen stolpert, die Milch ist vergossen, die Träume sind passé. Verschiedene Dichter griffen dieses Motiv in der Folge auf und machten es zu geflügelten Worten. Bis heute steht die „Milchmädchenrechnung“ für Träume, Pläne oder Kalkulationen, die aufgrund falscher Voraussetzungen oder Nichtberücksichtigung aller Eventualitäten, nicht aufgehen.

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