MilchFacts

Wege der Milch: Außenhandel innerhalb der EU als klarer Schwerpunkt

Milch und Milchprodukte aus Deutschland sind im Ausland sehr gefragt. Der Export hat für die Branche eine große Bedeutung. Etwa 50 Prozent der Milch, die hierzulande in Molkereien verarbeitet wird, geht in den Export. Auch wenn die Produkte buchstäblich „in die ganze Welt“ gehen: Der weitaus überwiegende Teil bleibt in der EU.

Milch und Milchprodukte aus Deutschland sind im Ausland sehr gefragt. Der Export hat für die Branche eine große Bedeutung. Etwa 50 Prozent der Milch, die hierzulande in Molkereien verarbeitet wird, geht in den Export. Auch wenn die Produkte buchstäblich „in die ganze Welt“ gehen: Der weitaus überwiegende Teil bleibt in der EU.
In Deutschland wurden im Jahr 2021 rund 32.530 Tausend Tonnen Milch erzeugt. Davon wurden 31.164 Tausend Tonnen an deutsche Molkereien geliefert und zu Milch und Milchprodukten verarbeitet [1]. Etwa die Hälfte der in den Molkereien erzeugten Milchprodukte geht in den Export (vgl. Abb. 1). Allerdings importiert Deutschland auch Milchprodukte in nennenswertem Umfang; so gelangten 2021 allein rund 900.000 Tonnen Käse nach Deutschland, davon rund 862.000 Tonnen aus der EU – vorrangig aus den Niederlanden, Frankreich und Dänemark [2]. Insgesamt ist Deutschland bei fast allen Milchprodukten ein Nettoexporteur [3].

In vielen Bereichen der Agrarprodukte importiert Deutschland mehr als es Agrarprodukte exportiert. Der Selbstversorgungsgrad über alle Nahrungsmittel liegt damit in Deutschland unter 100 Prozent (vgl. Abb. 2).
Das hat einen guten Grund: Die globale Arbeitsteilung fußt auch darauf, in welchen Regionen am effizientesten produziert werden kann – und die Rahmenbedingungen dafür sind meist durch die Klimaverhältnisse und die geologischen Voraussetzungen vorgegeben.


Globaler Markt mit Schwerpunkt in Europa
Die aus Deutschland exportierten Milchprodukte gelangen in alle Welt. Bei Käse, aber auch bei Konsummilch, Joghurt, Magermilchpulver und Kondensmilch ist Deutschland der europäische Exportchampion. Auch wenn Schwellenländer weiter wachsende Mengen nachfragen, bleiben die Staaten der Europäischen Union mit weitem Abstand die wichtigsten Abnehmer (vgl. Abb. 3). Interessant dabei: Die Präferenzen der Verbraucher und die Freude an einem umfangreichen Sortiment einschließlich internationaler Spezialitäten führen zu einem regen Austausch: Während sich die Exporte Deutschlands in die EU im Jahr 2021 bei Käse auf 1,148 Millionen Tonnen, bei Joghurt und anderen Sauermilcherzeugnissen auf 507.554 Tonnen und bei Butter bzw. Milchstreichfetten auf 115.944 Tonnen beliefen, wurden im gleichen Zeitraum 849.914 Tonnen Käse, 187.646 Tonnen Joghurt und andere Sauermilcherzeugnisse sowie 183.014 Tonnen Butter und Milchstreichfette importiert [4]. Sei es Parmesan aus Italien, Weidemilchbutter aus Irland oder Camembert aus Frankreich – die Vielfalt sorgt für abwechslungsreichen Genuss.
Die Zahlen zeigen die insgesamt große Bedeutung des Außenhandels – für die deutsche Milchwirtschaft ebenso wie für die Verbraucher im In- und Ausland.

 

[1]  https://milchindustrie.de/wp-content/uploads/2021/11/Milchwirtschaft-auf-einen-Blick-2021-2022.pdf
[2]  https://milchindustrie.de/wp-content/uploads/2022/09/ZahlenDatenFakten_2022.pdf
[3]  Wenn die Einnahmen über den Export größer sind als die Ausgaben für den Import, dann spricht man von einem positiven Saldo, dem sogenannten Nettoexport.
[4]  https://milchindustrie.de/wp-content/uploads/2021/06/Export_Import-12_2021.pdf