Ganz tief im Westen: Starkes Trio in der Hofnachfolge Hof Meuwissen: Drei Brüder managen den Hof

Mit Benedikt, Martin und Niklas sind nach und nach alle drei Söhne in die Betriebsleitung der Gerrit Meuwissen & Söhne GbR eingestiegen. Damit hat inzwischen – gemeinsam mit dem Vater – die fünfte Generation das Ruder auf dem Familienbetrieb im nordrhein-westfälischen Selfkant, dem westlichsten Zipfel Deutschlands, übernommen.

„Wir werden oft gefragt, ob – und wie – das denn überhaupt funktioniert, mit drei Brüdern in einem Betrieb. Da ist die Antwort klar: Ich weiß wohl, dass es nicht funktioniert, wenn einer fehlt“, lautet die klare Ansage von Benedikt Meuwissen, dem ältesten der drei Geschwister. Wie er sind inzwischen auch seine Brüder Martin und Niklas nach der Lehre in einem Fremdbetrieb und der Ausbildung zum Staatlich geprüften Agrarbetriebswirt an der Fachschule in Köln Auweiler in die Familien-GbR eingestiegen.

Breit gefächerte Kompetenz, klar geregelte Zuständigkeiten!

Die drei Brüder haben ihre Aufgabenbereiche klar und entsprechend ihren besonderen Interessen und Fähigkeiten aufgeteilt. Während sich Benedikt im Wesentlichen um das Melken, die Einteilung der Mitarbeiter und die Biogasanlage als spezielles Steckenpferd kümmert, umfasst der Aufgabenbereich von Martin vorrangig die komplette Fütterung mit Berechnung und Zusammenstellung der Futterrationen, die Zucht einschließlich Besamung sowie die Selektion der Jungtiere, die auf dem Betrieb verbleiben bzw. verkauft werden sollen. Der jüngste der drei Brüder, Niklas, hat vor seiner landwirtschaftlichen Ausbildung – ebenfalls mit der Lehre auf einem Fremdbetrieb und dem Besuch der Höheren Landbauschule in Köln Auweiler – auch noch eine Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker absolviert. Er kümmert sich insbesondere um die Jungtiere und unterstützt Benedikt bei der Wartung des Maschinenparks. Gemeinsam mit ihrem Vater bewirtschaften die drei Brüder den vielfältigen Ackerbau.

„Im Allgemeinen hat jeder überall Einsicht und kann die jeweils anderen auch vertreten, aber grundsätzlich verantwortet jeder seinen Bereich selbstständig“, charakterisiert Benedikt das Erfolgsmodell. Und Bruder Martin ergänzt: „Die Arbeitsteilung, die bei uns ganz klar geregelt ist, bietet enorme Vorteile: Bei den Brüdern weiß man die entsprechenden Aufgaben in guten Händen. Wir kennen uns gut und lange genug, haben Vertrauen zueinander – und brauchen keine Kontrollen!“

In die Verantwortung hineingewachsen …

Für Benedikt und Martin war schon lange klar, dass sie in die Fußstapfen von Eltern und Großeltern treten wollen. „Wir haben von unseren Eltern schon sehr früh die Möglichkeit bekommen, betriebliche Entscheidungen mit vorzubereiten und zu treffen. So haben wir von Anfang an gelernt, Verantwortung zu übernehmen und mit Erfolgen wie Misserfolgen umzugehen. Ich denke, dass das einer der Hauptgründe dafür ist, dass wir Spaß an der Landwirtschaft haben und in die Hofnachfolge eintreten wollten“, erinnert sich Benedikt.

Bruder Niklas hat erst während seiner ersten Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker an den Abenden nach dem Arbeitstag im Ausbildungsbetrieb erkannt, dass die gemeinsame Arbeit mit den Brüdern im elterlichen Betrieb wirklich auch „sein Ding“ ist. Nun kommt auch seine gute technische Ausbildung dem Familienbetrieb zugute.

Und wir hoffen, dass es uns – neben der Bewältigung aller politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen – auch gelingt, dass die jeweils hinzukommenden Partnerinnen unser Erfolgsmodell mittragen“, fasst Benedikt die Gedanken der drei Brüder zusammen.

Bei Barbara Meuwissen, der Frau von Martin, klappt das bereits ganz hervorragend: Im Sinne der klaren Arbeitsteilung übernimmt sie mit Herzblut die Betreuung der Social-Media-Auftritte des Betriebs (@landwirtschaft_meuwissen). Man kann dem sympathischen Trio aus dem Selfkant nur wünschen, dass das auch weiterhin so gut funktioniert.

Noch mehr Einblick in den Betrieb Meuwissen gibt es in unserem Hof-Video bei Klartext-TV.