Hofreportagen

Familie Thelen im Dialog mit Feriengästen: "Jede Frage verdient eine vernünftige Antwort"

Feriengäste haben viele Fragen zur Milchkuhhaltung

Familie Thelen beantwortet sie immer wieder gerne

Der Thelenshof in dem kleinen Eifeldorf Steinfelderheistert nahe Kall begrüßt Besucher in doppelter Hinsicht mit offenen Hoftoren: Neben der Lage an dem gut sieben Kilometer langen „Eifeler Milchweg“ sorgen dafür auch die beiden betriebseigenen Ferienhäuser, die zum Urlaub auf dem Bauernhof bereitstehen. Die Einladung zum Gucken und Fragen wird gern genutzt ...

Martin Thelen bei seinen Kühen im Stall

Milchkuhbetriebe und der Blick auf Kühe auf den saftigen Weiden der Eifellandschaft machen den Reiz des „Eifeler Milchwegs“ aus. Unter dem Motto „Milch macht Ku(h)lturlandschaft“ bieten acht Infotafeln entlang dieses familienfreundlichen Rundwegs Informationen zur Bedeutung der Milchkuhhaltung und Milcherzeugung für die Kulturlandschaft Eifel. Der Thelenshof in Steinfelderheistert ist eine Station dieses Milchwegs. „Wir leben und arbeiten hier im Naturpark Nordeifel, in einer Region, die bei Tagestouristen und Urlaubern aus den umliegenden größeren Städten sehr beliebt ist. Mit dieser Lage haben wir beste Voraussetzungen, um Einblicke in unseren Betrieb zu geben. Und das bedeutet, dass wir auch die Bilder zur Landwirtschaft in den Köpfen der Besucher auffrischen und so mögliche Vorurteile oder Irrtümer ausräumen können“, freut sich Betriebsinhaber Martin Thelen über die Möglichkeiten zum Dialog zwischen Stadt und Land, die sich durch den Milchwanderweg und die Ferienhäuser ergeben.

 „Sind die Kühe nicht angebunden?“


„Sind die Kühe nicht angebunden?“ Diese Frage begegnet Familie Thelen häufiger, wenn Wanderer oder auch Feriengäste der Einladung zum Blick in den Boxenlaufstall folgen und nachfragen. „Wir freuen uns, wenn Besucher, die auf dem Milchweg hier vorbeikommen, ein Familienmitglied ansprechen. Besucher sind immer willkommen, und wir nehmen uns auch die Zeit, Dinge zu zeigen und Fragen zu beantworten. Aus Sicherheitsgründen bitten wir aber immer darum, dass niemand ungefragt in den Stall oder den Melkstand geht. Außerdem sind die Eindrücke, die die Besucher ohne Erläuterungen mitnehmen, oft nur ‚die halbe Miete‘“, betont Thelen. Denn manches in der Milchkuhhaltung ist für die Gäste nicht auf den ersten Blick zu verstehen: „Das gilt beispielsweise für das Futter, das wir den Kühen während der Weidesaison zusätzlich über den Futtertisch im Stall bereitstellen. Da wollen wir schon gerne erklären, dass frisches, sehr proteinreiches Gras im Frühjahr eine andere Zufütterung erfordert als das rohfaserreichere Gras im Sommer und Herbst“, so der Landwirt.

Ländlicher Tourismus als Brücke zwischen Stadt und Land
Der Familie ist der Dialog zwischen Stadt und Land überaus wichtig. Martin Thelen: „Viele Verbraucher, die einer Tätigkeit mit Fünftagewoche nachgehen, sind erst einmal überrascht, wenn wir über unsere Siebentagewoche sprechen: Die Kühe haben eben auch samstags, sonntags und an Feiertagen Hunger, sie müssen gemolken und der Stall muss kontrolliert und gereinigt werden“, beschreibt der Landwirt seinen Arbeitsalltag. „Uns erstaunt mitunter, wie wenig manche Hofbesucher von unserer Lebens- und Arbeitswelt wissen. Aber das zeigt auch, dass Dialogbereitschaft auf beiden Seiten unverzichtbar ist! Jede Frage ist wichtig und verdient eine vernünftige Antwort – und diesem offenen Austausch mit interessierten Hofbesuchern stellen wir uns sehr gerne“, unterstreicht Thelen.

 

Barbara Meuwissen besuchte Martin Thelen auf dem Familienhof bei Kall in der Eifel.

Interesse der Gäste aus der Stadt ist groß


Schon vor mehr als 30 Jahren haben die Eltern des heutigen Betriebsinhabers eine Wohnung in ihrem Haus als Ferienwohnung hergerichtet. Das Konzept ist bei den Gästen so gut angekommen, dass vor rund 24 Jahren ein erstes Blockhaus für Feriengäste auf dem Hofgelände errichtet wurde. Heute verfügt der Betrieb über zwei solche Ferienhäuser, die von den Gästen zum Teil für ‚lange Wochenenden im Grünen‘ oder auch für den Sommerurlaub genutzt werden.  Die Feriengäste wissen, dass sie sich auf dem Betriebsgelände frei bewegen können. „Viele – gerade auch Kinder – kommen mit Begeisterung immer wieder in den Stall, sehen beim Melken zu und fragen uns Löcher in den Bauch. Für uns ist es wunderschön, dieses Interesse zu erleben.

Damit haben wir immer wieder die Gelegenheit, über unsere Arbeit zu erzählen, etwa, was alles zu einer guten Grünlandpflege gehört, um hochwertiges Futter zu erzeugen. Und wir können zeigen, dass wir auf unserem Biobetrieb einen modernen Stall haben, unseren Kühen vom Frühjahr bis in den Herbst Weidegang anbieten, uns intensiv um das Tierwohl kümmern und dabei mit rund 10.000 kg Milch pro Kuh und Jahr auch noch eine sehr ansprechende Leistung erzielen“, erzählt Martin Thelen nicht ohne Stolz. Und er fügt hinzu: „Gerade an unserem Melkkarussell kommen wir oft mit Hofbesuchern ins Gespräch. Viele geben offen zu, wie erstaunt sie sind, dass die Landwirtschaft so viel anders ist als das, was sie aus Rundfunk, Presse oder Fernsehen kennen. Eine bessere Motivation für den offenen Dialog könnte es für uns nicht geben!“ Mehr sehen vom Thelenshof? Hier geht´s zum Hofvideo.

 

Der Eifeler Milchweg entstand durch Initiative der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW e. V. im Auftrag des NRW-Landwirtschaftsministeriums. Der familienfreundliche Wanderweg wurde unter Mitwirkung lokaler Akteure (Naturpark Hohes Venn – Eifel und Gemeinde Kall sowie der landwirtschaftlichen Betriebe) eingerichtet. Mehr Infos über die Milchwege in NRW gibt´s hier.

Hofreportagen

Familie Thelen im Dialog mit Feriengästen: "Jede Frage verdient eine vernünftige Antwort"

Feriengäste haben viele Fragen zur Milchkuhhaltung

Familie Thelen beantwortet sie immer wieder gerne

Der Thelenshof in dem kleinen Eifeldorf Steinfelderheistert nahe Kall begrüßt Besucher in doppelter Hinsicht mit offenen Hoftoren: Neben der Lage an dem gut sieben Kilometer langen „Eifeler Milchweg“ sorgen dafür auch die beiden betriebseigenen Ferienhäuser, die zum Urlaub auf dem Bauernhof bereitstehen. Die Einladung zum Gucken und Fragen wird gern genutzt ...

Martin Thelen bei seinen Kühen im Stall

Milchkuhbetriebe und der Blick auf Kühe auf den saftigen Weiden der Eifellandschaft machen den Reiz des „Eifeler Milchwegs“ aus. Unter dem Motto „Milch macht Ku(h)lturlandschaft“ bieten acht Infotafeln entlang dieses familienfreundlichen Rundwegs Informationen zur Bedeutung der Milchkuhhaltung und Milcherzeugung für die Kulturlandschaft Eifel. Der Thelenshof in Steinfelderheistert ist eine Station dieses Milchwegs. „Wir leben und arbeiten hier im Naturpark Nordeifel, in einer Region, die bei Tagestouristen und Urlaubern aus den umliegenden größeren Städten sehr beliebt ist. Mit dieser Lage haben wir beste Voraussetzungen, um Einblicke in unseren Betrieb zu geben. Und das bedeutet, dass wir auch die Bilder zur Landwirtschaft in den Köpfen der Besucher auffrischen und so mögliche Vorurteile oder Irrtümer ausräumen können“, freut sich Betriebsinhaber Martin Thelen über die Möglichkeiten zum Dialog zwischen Stadt und Land, die sich durch den Milchwanderweg und die Ferienhäuser ergeben.

 „Sind die Kühe nicht angebunden?“


„Sind die Kühe nicht angebunden?“ Diese Frage begegnet Familie Thelen häufiger, wenn Wanderer oder auch Feriengäste der Einladung zum Blick in den Boxenlaufstall folgen und nachfragen. „Wir freuen uns, wenn Besucher, die auf dem Milchweg hier vorbeikommen, ein Familienmitglied ansprechen. Besucher sind immer willkommen, und wir nehmen uns auch die Zeit, Dinge zu zeigen und Fragen zu beantworten. Aus Sicherheitsgründen bitten wir aber immer darum, dass niemand ungefragt in den Stall oder den Melkstand geht. Außerdem sind die Eindrücke, die die Besucher ohne Erläuterungen mitnehmen, oft nur ‚die halbe Miete‘“, betont Thelen. Denn manches in der Milchkuhhaltung ist für die Gäste nicht auf den ersten Blick zu verstehen: „Das gilt beispielsweise für das Futter, das wir den Kühen während der Weidesaison zusätzlich über den Futtertisch im Stall bereitstellen. Da wollen wir schon gerne erklären, dass frisches, sehr proteinreiches Gras im Frühjahr eine andere Zufütterung erfordert als das rohfaserreichere Gras im Sommer und Herbst“, so der Landwirt.

Ländlicher Tourismus als Brücke zwischen Stadt und Land
Der Familie ist der Dialog zwischen Stadt und Land überaus wichtig. Martin Thelen: „Viele Verbraucher, die einer Tätigkeit mit Fünftagewoche nachgehen, sind erst einmal überrascht, wenn wir über unsere Siebentagewoche sprechen: Die Kühe haben eben auch samstags, sonntags und an Feiertagen Hunger, sie müssen gemolken und der Stall muss kontrolliert und gereinigt werden“, beschreibt der Landwirt seinen Arbeitsalltag. „Uns erstaunt mitunter, wie wenig manche Hofbesucher von unserer Lebens- und Arbeitswelt wissen. Aber das zeigt auch, dass Dialogbereitschaft auf beiden Seiten unverzichtbar ist! Jede Frage ist wichtig und verdient eine vernünftige Antwort – und diesem offenen Austausch mit interessierten Hofbesuchern stellen wir uns sehr gerne“, unterstreicht Thelen.

 

Barbara Meuwissen besuchte Martin Thelen auf dem Familienhof bei Kall in der Eifel.

Interesse der Gäste aus der Stadt ist groß


Schon vor mehr als 30 Jahren haben die Eltern des heutigen Betriebsinhabers eine Wohnung in ihrem Haus als Ferienwohnung hergerichtet. Das Konzept ist bei den Gästen so gut angekommen, dass vor rund 24 Jahren ein erstes Blockhaus für Feriengäste auf dem Hofgelände errichtet wurde. Heute verfügt der Betrieb über zwei solche Ferienhäuser, die von den Gästen zum Teil für ‚lange Wochenenden im Grünen‘ oder auch für den Sommerurlaub genutzt werden.  Die Feriengäste wissen, dass sie sich auf dem Betriebsgelände frei bewegen können. „Viele – gerade auch Kinder – kommen mit Begeisterung immer wieder in den Stall, sehen beim Melken zu und fragen uns Löcher in den Bauch. Für uns ist es wunderschön, dieses Interesse zu erleben.

Damit haben wir immer wieder die Gelegenheit, über unsere Arbeit zu erzählen, etwa, was alles zu einer guten Grünlandpflege gehört, um hochwertiges Futter zu erzeugen. Und wir können zeigen, dass wir auf unserem Biobetrieb einen modernen Stall haben, unseren Kühen vom Frühjahr bis in den Herbst Weidegang anbieten, uns intensiv um das Tierwohl kümmern und dabei mit rund 10.000 kg Milch pro Kuh und Jahr auch noch eine sehr ansprechende Leistung erzielen“, erzählt Martin Thelen nicht ohne Stolz. Und er fügt hinzu: „Gerade an unserem Melkkarussell kommen wir oft mit Hofbesuchern ins Gespräch. Viele geben offen zu, wie erstaunt sie sind, dass die Landwirtschaft so viel anders ist als das, was sie aus Rundfunk, Presse oder Fernsehen kennen. Eine bessere Motivation für den offenen Dialog könnte es für uns nicht geben!“ Mehr sehen vom Thelenshof? Hier geht´s zum Hofvideo.

 

Der Eifeler Milchweg entstand durch Initiative der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW e. V. im Auftrag des NRW-Landwirtschaftsministeriums. Der familienfreundliche Wanderweg wurde unter Mitwirkung lokaler Akteure (Naturpark Hohes Venn – Eifel und Gemeinde Kall sowie der landwirtschaftlichen Betriebe) eingerichtet. Mehr Infos über die Milchwege in NRW gibt´s hier.

Hofreportagen

Familie Thelen im Dialog mit Feriengästen: "Jede Frage verdient eine vernünftige Antwort"

Feriengäste haben viele Fragen zur Milchkuhhaltung

Familie Thelen beantwortet sie immer wieder gerne

Der Thelenshof in dem kleinen Eifeldorf Steinfelderheistert nahe Kall begrüßt Besucher in doppelter Hinsicht mit offenen Hoftoren: Neben der Lage an dem gut sieben Kilometer langen „Eifeler Milchweg“ sorgen dafür auch die beiden betriebseigenen Ferienhäuser, die zum Urlaub auf dem Bauernhof bereitstehen. Die Einladung zum Gucken und Fragen wird gern genutzt ...

Martin Thelen bei seinen Kühen im Stall

Milchkuhbetriebe und der Blick auf Kühe auf den saftigen Weiden der Eifellandschaft machen den Reiz des „Eifeler Milchwegs“ aus. Unter dem Motto „Milch macht Ku(h)lturlandschaft“ bieten acht Infotafeln entlang dieses familienfreundlichen Rundwegs Informationen zur Bedeutung der Milchkuhhaltung und Milcherzeugung für die Kulturlandschaft Eifel. Der Thelenshof in Steinfelderheistert ist eine Station dieses Milchwegs. „Wir leben und arbeiten hier im Naturpark Nordeifel, in einer Region, die bei Tagestouristen und Urlaubern aus den umliegenden größeren Städten sehr beliebt ist. Mit dieser Lage haben wir beste Voraussetzungen, um Einblicke in unseren Betrieb zu geben. Und das bedeutet, dass wir auch die Bilder zur Landwirtschaft in den Köpfen der Besucher auffrischen und so mögliche Vorurteile oder Irrtümer ausräumen können“, freut sich Betriebsinhaber Martin Thelen über die Möglichkeiten zum Dialog zwischen Stadt und Land, die sich durch den Milchwanderweg und die Ferienhäuser ergeben.

 „Sind die Kühe nicht angebunden?“


„Sind die Kühe nicht angebunden?“ Diese Frage begegnet Familie Thelen häufiger, wenn Wanderer oder auch Feriengäste der Einladung zum Blick in den Boxenlaufstall folgen und nachfragen. „Wir freuen uns, wenn Besucher, die auf dem Milchweg hier vorbeikommen, ein Familienmitglied ansprechen. Besucher sind immer willkommen, und wir nehmen uns auch die Zeit, Dinge zu zeigen und Fragen zu beantworten. Aus Sicherheitsgründen bitten wir aber immer darum, dass niemand ungefragt in den Stall oder den Melkstand geht. Außerdem sind die Eindrücke, die die Besucher ohne Erläuterungen mitnehmen, oft nur ‚die halbe Miete‘“, betont Thelen. Denn manches in der Milchkuhhaltung ist für die Gäste nicht auf den ersten Blick zu verstehen: „Das gilt beispielsweise für das Futter, das wir den Kühen während der Weidesaison zusätzlich über den Futtertisch im Stall bereitstellen. Da wollen wir schon gerne erklären, dass frisches, sehr proteinreiches Gras im Frühjahr eine andere Zufütterung erfordert als das rohfaserreichere Gras im Sommer und Herbst“, so der Landwirt.

Ländlicher Tourismus als Brücke zwischen Stadt und Land
Der Familie ist der Dialog zwischen Stadt und Land überaus wichtig. Martin Thelen: „Viele Verbraucher, die einer Tätigkeit mit Fünftagewoche nachgehen, sind erst einmal überrascht, wenn wir über unsere Siebentagewoche sprechen: Die Kühe haben eben auch samstags, sonntags und an Feiertagen Hunger, sie müssen gemolken und der Stall muss kontrolliert und gereinigt werden“, beschreibt der Landwirt seinen Arbeitsalltag. „Uns erstaunt mitunter, wie wenig manche Hofbesucher von unserer Lebens- und Arbeitswelt wissen. Aber das zeigt auch, dass Dialogbereitschaft auf beiden Seiten unverzichtbar ist! Jede Frage ist wichtig und verdient eine vernünftige Antwort – und diesem offenen Austausch mit interessierten Hofbesuchern stellen wir uns sehr gerne“, unterstreicht Thelen.

 

Barbara Meuwissen besuchte Martin Thelen auf dem Familienhof bei Kall in der Eifel.

Interesse der Gäste aus der Stadt ist groß


Schon vor mehr als 30 Jahren haben die Eltern des heutigen Betriebsinhabers eine Wohnung in ihrem Haus als Ferienwohnung hergerichtet. Das Konzept ist bei den Gästen so gut angekommen, dass vor rund 24 Jahren ein erstes Blockhaus für Feriengäste auf dem Hofgelände errichtet wurde. Heute verfügt der Betrieb über zwei solche Ferienhäuser, die von den Gästen zum Teil für ‚lange Wochenenden im Grünen‘ oder auch für den Sommerurlaub genutzt werden.  Die Feriengäste wissen, dass sie sich auf dem Betriebsgelände frei bewegen können. „Viele – gerade auch Kinder – kommen mit Begeisterung immer wieder in den Stall, sehen beim Melken zu und fragen uns Löcher in den Bauch. Für uns ist es wunderschön, dieses Interesse zu erleben.

Damit haben wir immer wieder die Gelegenheit, über unsere Arbeit zu erzählen, etwa, was alles zu einer guten Grünlandpflege gehört, um hochwertiges Futter zu erzeugen. Und wir können zeigen, dass wir auf unserem Biobetrieb einen modernen Stall haben, unseren Kühen vom Frühjahr bis in den Herbst Weidegang anbieten, uns intensiv um das Tierwohl kümmern und dabei mit rund 10.000 kg Milch pro Kuh und Jahr auch noch eine sehr ansprechende Leistung erzielen“, erzählt Martin Thelen nicht ohne Stolz. Und er fügt hinzu: „Gerade an unserem Melkkarussell kommen wir oft mit Hofbesuchern ins Gespräch. Viele geben offen zu, wie erstaunt sie sind, dass die Landwirtschaft so viel anders ist als das, was sie aus Rundfunk, Presse oder Fernsehen kennen. Eine bessere Motivation für den offenen Dialog könnte es für uns nicht geben!“ Mehr sehen vom Thelenshof? Hier geht´s zum Hofvideo.

 

Der Eifeler Milchweg entstand durch Initiative der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW e. V. im Auftrag des NRW-Landwirtschaftsministeriums. Der familienfreundliche Wanderweg wurde unter Mitwirkung lokaler Akteure (Naturpark Hohes Venn – Eifel und Gemeinde Kall sowie der landwirtschaftlichen Betriebe) eingerichtet. Mehr Infos über die Milchwege in NRW gibt´s hier.

Hofreportagen

Familie Thelen im Dialog mit Feriengästen: "Jede Frage verdient eine vernünftige Antwort"

Feriengäste haben viele Fragen zur Milchkuhhaltung

Familie Thelen beantwortet sie immer wieder gerne

Der Thelenshof in dem kleinen Eifeldorf Steinfelderheistert nahe Kall begrüßt Besucher in doppelter Hinsicht mit offenen Hoftoren: Neben der Lage an dem gut sieben Kilometer langen „Eifeler Milchweg“ sorgen dafür auch die beiden betriebseigenen Ferienhäuser, die zum Urlaub auf dem Bauernhof bereitstehen. Die Einladung zum Gucken und Fragen wird gern genutzt ...

Martin Thelen bei seinen Kühen im Stall

Milchkuhbetriebe und der Blick auf Kühe auf den saftigen Weiden der Eifellandschaft machen den Reiz des „Eifeler Milchwegs“ aus. Unter dem Motto „Milch macht Ku(h)lturlandschaft“ bieten acht Infotafeln entlang dieses familienfreundlichen Rundwegs Informationen zur Bedeutung der Milchkuhhaltung und Milcherzeugung für die Kulturlandschaft Eifel. Der Thelenshof in Steinfelderheistert ist eine Station dieses Milchwegs. „Wir leben und arbeiten hier im Naturpark Nordeifel, in einer Region, die bei Tagestouristen und Urlaubern aus den umliegenden größeren Städten sehr beliebt ist. Mit dieser Lage haben wir beste Voraussetzungen, um Einblicke in unseren Betrieb zu geben. Und das bedeutet, dass wir auch die Bilder zur Landwirtschaft in den Köpfen der Besucher auffrischen und so mögliche Vorurteile oder Irrtümer ausräumen können“, freut sich Betriebsinhaber Martin Thelen über die Möglichkeiten zum Dialog zwischen Stadt und Land, die sich durch den Milchwanderweg und die Ferienhäuser ergeben.

 „Sind die Kühe nicht angebunden?“


„Sind die Kühe nicht angebunden?“ Diese Frage begegnet Familie Thelen häufiger, wenn Wanderer oder auch Feriengäste der Einladung zum Blick in den Boxenlaufstall folgen und nachfragen. „Wir freuen uns, wenn Besucher, die auf dem Milchweg hier vorbeikommen, ein Familienmitglied ansprechen. Besucher sind immer willkommen, und wir nehmen uns auch die Zeit, Dinge zu zeigen und Fragen zu beantworten. Aus Sicherheitsgründen bitten wir aber immer darum, dass niemand ungefragt in den Stall oder den Melkstand geht. Außerdem sind die Eindrücke, die die Besucher ohne Erläuterungen mitnehmen, oft nur ‚die halbe Miete‘“, betont Thelen. Denn manches in der Milchkuhhaltung ist für die Gäste nicht auf den ersten Blick zu verstehen: „Das gilt beispielsweise für das Futter, das wir den Kühen während der Weidesaison zusätzlich über den Futtertisch im Stall bereitstellen. Da wollen wir schon gerne erklären, dass frisches, sehr proteinreiches Gras im Frühjahr eine andere Zufütterung erfordert als das rohfaserreichere Gras im Sommer und Herbst“, so der Landwirt.

Ländlicher Tourismus als Brücke zwischen Stadt und Land
Der Familie ist der Dialog zwischen Stadt und Land überaus wichtig. Martin Thelen: „Viele Verbraucher, die einer Tätigkeit mit Fünftagewoche nachgehen, sind erst einmal überrascht, wenn wir über unsere Siebentagewoche sprechen: Die Kühe haben eben auch samstags, sonntags und an Feiertagen Hunger, sie müssen gemolken und der Stall muss kontrolliert und gereinigt werden“, beschreibt der Landwirt seinen Arbeitsalltag. „Uns erstaunt mitunter, wie wenig manche Hofbesucher von unserer Lebens- und Arbeitswelt wissen. Aber das zeigt auch, dass Dialogbereitschaft auf beiden Seiten unverzichtbar ist! Jede Frage ist wichtig und verdient eine vernünftige Antwort – und diesem offenen Austausch mit interessierten Hofbesuchern stellen wir uns sehr gerne“, unterstreicht Thelen.

 

Barbara Meuwissen besuchte Martin Thelen auf dem Familienhof bei Kall in der Eifel.

Interesse der Gäste aus der Stadt ist groß


Schon vor mehr als 30 Jahren haben die Eltern des heutigen Betriebsinhabers eine Wohnung in ihrem Haus als Ferienwohnung hergerichtet. Das Konzept ist bei den Gästen so gut angekommen, dass vor rund 24 Jahren ein erstes Blockhaus für Feriengäste auf dem Hofgelände errichtet wurde. Heute verfügt der Betrieb über zwei solche Ferienhäuser, die von den Gästen zum Teil für ‚lange Wochenenden im Grünen‘ oder auch für den Sommerurlaub genutzt werden.  Die Feriengäste wissen, dass sie sich auf dem Betriebsgelände frei bewegen können. „Viele – gerade auch Kinder – kommen mit Begeisterung immer wieder in den Stall, sehen beim Melken zu und fragen uns Löcher in den Bauch. Für uns ist es wunderschön, dieses Interesse zu erleben.

Damit haben wir immer wieder die Gelegenheit, über unsere Arbeit zu erzählen, etwa, was alles zu einer guten Grünlandpflege gehört, um hochwertiges Futter zu erzeugen. Und wir können zeigen, dass wir auf unserem Biobetrieb einen modernen Stall haben, unseren Kühen vom Frühjahr bis in den Herbst Weidegang anbieten, uns intensiv um das Tierwohl kümmern und dabei mit rund 10.000 kg Milch pro Kuh und Jahr auch noch eine sehr ansprechende Leistung erzielen“, erzählt Martin Thelen nicht ohne Stolz. Und er fügt hinzu: „Gerade an unserem Melkkarussell kommen wir oft mit Hofbesuchern ins Gespräch. Viele geben offen zu, wie erstaunt sie sind, dass die Landwirtschaft so viel anders ist als das, was sie aus Rundfunk, Presse oder Fernsehen kennen. Eine bessere Motivation für den offenen Dialog könnte es für uns nicht geben!“ Mehr sehen vom Thelenshof? Hier geht´s zum Hofvideo.

 

Der Eifeler Milchweg entstand durch Initiative der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW e. V. im Auftrag des NRW-Landwirtschaftsministeriums. Der familienfreundliche Wanderweg wurde unter Mitwirkung lokaler Akteure (Naturpark Hohes Venn – Eifel und Gemeinde Kall sowie der landwirtschaftlichen Betriebe) eingerichtet. Mehr Infos über die Milchwege in NRW gibt´s hier.