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Helfen High-Protein-Produkte beim Abnehmen?

Diätanleitungen zum Abnehmen gibt es wie Sand am Meer. Jedes Jahr sprießen neue Wunderdiäten und Spezialdiätprodukte aus dem Boden. Diätprogramme wie Trennkost, Low Carb, Low Fat etc. haben insbesondere zu Beginn eines neuen Jahres Hochsaison. Da sich auch in dieser Zeit das Heer an Sportjüngern exponentiell vergrößert, ist es kein Wunder, dass die von Fitnessstudios ausgehende „High Protein“-Diät gerade im Januar und Februar boomt.

„High Protein“ (= hohe Eiweißzufuhr) verspricht nicht nur gute Abnehmerfolge, sondern fördert gleichzeitig den Muskelaufbau. In vielen Sportarten wird Muskelaufbau gezielt angestrebt. Und für die Gewichtsreduktion bringt er einen nachweisbaren Effekt. Denn bei vielen Diäten wird mehr Muskel- als Fettmasse abgebaut. Weniger Muskelmasse bedeutet eine herabgesetzte Fettverbrennung. Der Jo-Jo-Effekt droht. Als wichtiger Bausteinlieferant für den Muskelaufbau „schützt“ Eiweiß die Muskeln und verringert das Risiko der schnellen Gewichtszunahme nach der Diät. Eiweißreiche Mahlzeiten sättigen zudem mehr als eiweißärmere und unterstützen so das Durchhalten der Diät.

Sind nun High Protein-Produkte der Schlüssel zum erfolgreichen Abnehmen?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung steht einer unreflektierten Erhöhung der Eiweißzufuhr kritisch gegenüber. Ohne Zweifel: Eiweiß ist lebenswichtig für den Aufbau und Erhalt aller Körperzellen, für das Immunsystem, für die Blutgerinnung und für vieles mehr. Allerdings besteht bei den meisten Menschen kein Mangel an Eiweiß, da der Bedarf über eine vielseitige, ausgewogene Ernährung gut zu decken ist. Dies gilt auch für Leistungssportler, Senioren, Veganer und ebenfalls für Schwangere und Stillende mit einem erhöhten Eiweißbedarf.
 

 

Eine alleinige Erhöhung der Eiweißzufuhr hilft nicht, wenn nicht gleichzeitig das Ernährungs- und Bewegungsverhalten geändert wird. Davon abgesehen ist ein gesundheitlicher Nutzen durch „High Protein“ eher fraglich. Der Körper baut die Eiweißbausteine ab, die er nicht benötigt. Dabei entstehen Substanzen wie Harnstoff, der mit dem Urin ausgeschieden werden muss und für Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion schädlich sein kann. Bei einer eiweißreichen Ernährung ist es deshalb auch empfehlenswert, viel zu trinken.
 

Wie sind High Protein-Produkte zu bewerten?!

Ob es sinnvoll ist, eiweißhaltige Lebensmittel zusätzlich mit Eiweiß anzureichern, darüber kann man sich streiten. Spezielle High Protein-Produkte sind jedoch kritischer zu beurteilen, da es sich hier in der Regel um hochverarbeitete Industrieprodukte handelt. Oft wurden zu ihrer Herstellung minderwertige Roh- und Zusatzstoffe eingesetzt. Aufgrund trendiger Verpackung und teurer Marketingkampagnen kaufen sie vor allem jüngere Menschen. Wenn dann gering verarbeitete Lebensmittel, wie zum Beispiel Obst und Gemüse, vernachlässigt werden, kann das über einen längeren Zeitraum hinweg zu einem Mangel an essentiellen Nährstoffen führen.

Es ist daher ratsam, lieber eine höhere Eiweißzufuhr mit von Natur aus eiweißreichen Lebensmitteln zu erreichen. Für Veganer sind insbesondere Hülsenfrüchte (z.B. Linsen, Erbsen, Bohnen) als gute Eiweißquellen zu nennen. Auch Getreide und Kartoffeln enthalten Eiweiß. Der Wehrmutstropfen bei pflanzlichem Eiweiß ist, das es nicht so biologisch hochwertig ist wie tierisches. Dieses findet man in Fleisch und Fisch sowie in Milch, Milchprodukten und Käse. Hervorzuheben sind dabei Buttermilch, Molke, Magerquark und Skyr sowie Sauermilchkäse wie Harzerkäse, da sie nicht nur einen hohen Gehalt an biologisch wertvollem Eiweiß enthalten, sondern zudem sehr fettarm sind und deshalb wenig Kalorien haben.

Wie Milch das Abnehmen unterstützen kann, ist hier zu erfahren