Ein historisches Beispiel gibt der Schriftsteller Ludwig Bechstein (1801-1860) in der von ihm herausgegebenen Sammlung deutscher Volksmärchen. Im Märchen vom Schlaraffenland schreibt er von Milchbächen, die unter Bäumen fließen und in die frisch gebackene Semmeln fallen, um sich selbst einzuweichen.
Der im Jahr 2000 erschienene Roman „Milch und Kohle“ von Ralf Rothmann nutzt hingegen nicht die Milch selbst, sondern die Milchwirtschaft als Motiv für die Zerrissenheit eines Protagonisten. Ein Bergman trauert im Ruhrgebiet der 1960er-Jahre seinem eigentlichen Beruf des Melkers nach, den er der Liebe wegen aufgegeben hat.
Die wohl erste literarische Erwähnung von Milch findet sich übrigens bereits in der Bibel. In den Büchern Mose ist von dem „Land, in dem Milch und Honig fließen“ die Rede. Diese Beschreibung ist ein Synonym für das Paradies, das gelobte Land Kanaan. Mose erhält von Gott die Weisung, die Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten dort hinzuführen.