MilchFacts

QM-Milch: Was ist das, wem nutzt es?

Verbraucher müssen sich auf die Qualität ihrer Lebensmittel verlassen können. Für Milch gibt es mit dem sogenannten „QM-Standard“ strenge, nachprüfbare Vorgaben für die Qualität des Produkts und den gesamten Produktionsprozess. DIALOG MILCH hat Ludwig Börger, den Leiter der Geschäftsstelle des QM-Milch e. V., danach gefragt, was der „QM-Standard“ für Milchkühe, Milchkuhhalter und Verbraucher bedeutet.

DIALOG MILCH: Herr Börger, seit wann gibt es den Verein QM-Milch e. V. und was ist seine Aufgabe?

Ludwig Börger: Der QM-Milch e. V. ist bekannt als Standardgeber des Qualitätsmanagementsystems QM-Milch. Das System selbst gibt es schon seit mehr als 20 Jahren. Bis 2011 fand dezentral organisiert eine Überprüfung von Qualitätsparametern über den von Deutschem Bauernverband (DBV), Deutschem Raiffeisenverband (DRV) und Milchindustrie-Verband (MIV) gemeinsam erarbeiteten QM-Leitfaden statt. Mittlerweile ist auch der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) dabei. 2011 wurde der QM-Milch e.V. ins Leben gerufen.


Hinweis: In dem Kasten „2021 in Zahlen“ stehen nur die Betriebe, die 2021 auditiert wurden. Da ein kompletter Zyklus über 3 Jahre läuft, werden in dieser Zeit insgesamt rund 48.000 Betriebe und damit mehr als 90 % der Milchkuhbetriebe in Deutschland auditiert.

DIALOG MILCH:Für wen gelten die von QM-Milch entwickelten Standards?

Ludwig Börger: Über den QM-Standard wird die Prozess- und Produktqualität bei der Rohmilcherzeugung auf mehr als 90 % der deutschen Milchkuhbetriebe definiert und gesichert. Die Kriterien gelten also für die Milchkuhhalter. Sie sind aber zum Beispiel auch für Futtermittelhersteller und -händler (QM-Futtermittelvereinbarung) sowie die Molkereien (QM-Basismonitoring für Rohmilch) relevant, die mit den teilnehmenden Milchkuhhaltern zusammenarbeiten. Da Tierwohl und Tiergesundheit in den vergangenen Jahren deutlich an Bedeutung – auch für die erfolgreiche Vermarktung von Milchprodukten – gewonnen haben, wurden von den Gremien des QM-Milch e. V. im Jahr 2022 die Zusatzmodule QM+ und QM++ entwickelt, die ab 2023 als Label auf Milchprodukten im Kühlregal zu finden sein werden.

DIALOG MILCH: Was bedeuten diese Standards für die Milchkühe und für die Landwirte und Landwirtinnen, die die Tiere halten?

Ludwig Börger: Elementare Bestandteile des Systems waren und bleiben die Gewährleistung von Produkt- und Prozessqualität, also zum Beispiel eine hygienisch einwandfreie Gewinnung und Lagerung der Milch, die Gewährleistung eines hohen Maßes an Futtermittelsicherheit oder auch der Rückverfolgbarkeit in der Kette, zum Beispiel über die korrekte Tierkennzeichnung und das Führen eines Bestandsregisters. Der QM-Standard hat sich jedoch laufend weiterentwickelt und enthält mittlerweile auch eine größere Zahl an Kriterien in den Bereichen Tierhaltung und Umweltschutz, die über dem gesetzlichen Mindeststandard liegen.

 

DIALOG MILCH: Was bedeuten diese Standards für die Milchkühe und für die Landwirte und Landwirtinnen, die die Tiere halten?

Ludwig Börger: Elementare Bestandteile des Systems waren und bleiben die Gewährleistung von Produkt- und Prozessqualität, also zum Beispiel eine hygienisch einwandfreie Gewinnung und Lagerung der Milch, die Gewährleistung eines hohen Maßes an Futtermittelsicherheit oder auch der Rückverfolgbarkeit in der Kette, zum Beispiel über die korrekte Tierkennzeichnung und das Führen eines Bestandsregisters. Der QM-Standard hat sich jedoch laufend weiterentwickelt und enthält mittlerweile auch eine größere Zahl an Kriterien in den Bereichen Tierhaltung und Umweltschutz, die über dem gesetzlichen Mindeststandard liegen.


DIALOG MILCH: Wo liegt der Nutzen von QM-Milch für die Verbraucher?

Ludwig Börger: Durch den QM-Standard wird für Verbraucher ein sicheres und qualitativ hochwertiges Lebensmittel gewährleistet. Das betrifft die Qualität des Lebensmittels, aber auch die Qualität des Herstellungsprozesses. Mit der Einführung unseres „QMilch-Programms“ im Jahr 2023 soll dieser Prozess zusätzlich auch mit einem Label auf Milchprodukten sichtbar gemacht werden.

DIALOG MILCH: Werden diese Standards von Zeit zu Zeit überarbeitet und an neue Erkenntnisse angepasst?
Ludwig Börger: Korrekt, die Inhalte werden regelmäßig einer Revision unterzogen, üblicherweise im Turnus von drei Jahren. Dies ist nicht zuletzt deshalb notwendig, um ggf. geänderter Gesetzgebung sowie sich ändernden gesellschaftlichen Ansprüchen Rechnung zu tragen. Die neueste Revision des QM-Standards ist zum 1. Januar 2023 in Kraft getreten.

 


DIALOG MILCH: Welche Entwicklungen erwarten Sie bei QM-Milch in den nächsten Jahren?

Ludwig Börger: Tierwohl, Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz werden weiter an Bedeutung für den Verbraucher gewinnen, gleichzeitig sollen natürlich die Lebensmittelsicherheit und Bezahlbarkeit gewährleistet bleiben. Bei der Weiterentwicklung des QM-Standards und der darauf aufbauenden Module werden wir wie gehabt auf diese Entwicklungen eingehen. Gleichzeitig wollen wir die praktikable Umsetzbarkeit auf den teilnehmenden Milchkuhbetrieben gewährleisten.

DIALOG MILCH: Herr Börger, herzlichen Dank für das Gespräch!

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QM-Milch: Was ist das, wem nutzt es?

Verbraucher müssen sich auf die Qualität ihrer Lebensmittel verlassen können. Für Milch gibt es mit dem sogenannten „QM-Standard“ strenge, nachprüfbare Vorgaben für die Qualität des Produkts und den gesamten Produktionsprozess. DIALOG MILCH hat Ludwig Börger, den Leiter der Geschäftsstelle des QM-Milch e. V., danach gefragt, was der „QM-Standard“ für Milchkühe, Milchkuhhalter und Verbraucher bedeutet.

DIALOG MILCH: Herr Börger, seit wann gibt es den Verein QM-Milch e. V. und was ist seine Aufgabe?

Ludwig Börger: Der QM-Milch e. V. ist bekannt als Standardgeber des Qualitätsmanagementsystems QM-Milch. Das System selbst gibt es schon seit mehr als 20 Jahren. Bis 2011 fand dezentral organisiert eine Überprüfung von Qualitätsparametern über den von Deutschem Bauernverband (DBV), Deutschem Raiffeisenverband (DRV) und Milchindustrie-Verband (MIV) gemeinsam erarbeiteten QM-Leitfaden statt. Mittlerweile ist auch der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) dabei. 2011 wurde der QM-Milch e.V. ins Leben gerufen.


Hinweis: In dem Kasten „2021 in Zahlen“ stehen nur die Betriebe, die 2021 auditiert wurden. Da ein kompletter Zyklus über 3 Jahre läuft, werden in dieser Zeit insgesamt rund 48.000 Betriebe und damit mehr als 90 % der Milchkuhbetriebe in Deutschland auditiert.

DIALOG MILCH:Für wen gelten die von QM-Milch entwickelten Standards?

Ludwig Börger: Über den QM-Standard wird die Prozess- und Produktqualität bei der Rohmilcherzeugung auf mehr als 90 % der deutschen Milchkuhbetriebe definiert und gesichert. Die Kriterien gelten also für die Milchkuhhalter. Sie sind aber zum Beispiel auch für Futtermittelhersteller und -händler (QM-Futtermittelvereinbarung) sowie die Molkereien (QM-Basismonitoring für Rohmilch) relevant, die mit den teilnehmenden Milchkuhhaltern zusammenarbeiten. Da Tierwohl und Tiergesundheit in den vergangenen Jahren deutlich an Bedeutung – auch für die erfolgreiche Vermarktung von Milchprodukten – gewonnen haben, wurden von den Gremien des QM-Milch e. V. im Jahr 2022 die Zusatzmodule QM+ und QM++ entwickelt, die ab 2023 als Label auf Milchprodukten im Kühlregal zu finden sein werden.

DIALOG MILCH: Was bedeuten diese Standards für die Milchkühe und für die Landwirte und Landwirtinnen, die die Tiere halten?

Ludwig Börger: Elementare Bestandteile des Systems waren und bleiben die Gewährleistung von Produkt- und Prozessqualität, also zum Beispiel eine hygienisch einwandfreie Gewinnung und Lagerung der Milch, die Gewährleistung eines hohen Maßes an Futtermittelsicherheit oder auch der Rückverfolgbarkeit in der Kette, zum Beispiel über die korrekte Tierkennzeichnung und das Führen eines Bestandsregisters. Der QM-Standard hat sich jedoch laufend weiterentwickelt und enthält mittlerweile auch eine größere Zahl an Kriterien in den Bereichen Tierhaltung und Umweltschutz, die über dem gesetzlichen Mindeststandard liegen.

 

DIALOG MILCH: Was bedeuten diese Standards für die Milchkühe und für die Landwirte und Landwirtinnen, die die Tiere halten?

Ludwig Börger: Elementare Bestandteile des Systems waren und bleiben die Gewährleistung von Produkt- und Prozessqualität, also zum Beispiel eine hygienisch einwandfreie Gewinnung und Lagerung der Milch, die Gewährleistung eines hohen Maßes an Futtermittelsicherheit oder auch der Rückverfolgbarkeit in der Kette, zum Beispiel über die korrekte Tierkennzeichnung und das Führen eines Bestandsregisters. Der QM-Standard hat sich jedoch laufend weiterentwickelt und enthält mittlerweile auch eine größere Zahl an Kriterien in den Bereichen Tierhaltung und Umweltschutz, die über dem gesetzlichen Mindeststandard liegen.


DIALOG MILCH: Wo liegt der Nutzen von QM-Milch für die Verbraucher?

Ludwig Börger: Durch den QM-Standard wird für Verbraucher ein sicheres und qualitativ hochwertiges Lebensmittel gewährleistet. Das betrifft die Qualität des Lebensmittels, aber auch die Qualität des Herstellungsprozesses. Mit der Einführung unseres „QMilch-Programms“ im Jahr 2023 soll dieser Prozess zusätzlich auch mit einem Label auf Milchprodukten sichtbar gemacht werden.

DIALOG MILCH: Werden diese Standards von Zeit zu Zeit überarbeitet und an neue Erkenntnisse angepasst?
Ludwig Börger: Korrekt, die Inhalte werden regelmäßig einer Revision unterzogen, üblicherweise im Turnus von drei Jahren. Dies ist nicht zuletzt deshalb notwendig, um ggf. geänderter Gesetzgebung sowie sich ändernden gesellschaftlichen Ansprüchen Rechnung zu tragen. Die neueste Revision des QM-Standards ist zum 1. Januar 2023 in Kraft getreten.

 


DIALOG MILCH: Welche Entwicklungen erwarten Sie bei QM-Milch in den nächsten Jahren?

Ludwig Börger: Tierwohl, Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz werden weiter an Bedeutung für den Verbraucher gewinnen, gleichzeitig sollen natürlich die Lebensmittelsicherheit und Bezahlbarkeit gewährleistet bleiben. Bei der Weiterentwicklung des QM-Standards und der darauf aufbauenden Module werden wir wie gehabt auf diese Entwicklungen eingehen. Gleichzeitig wollen wir die praktikable Umsetzbarkeit auf den teilnehmenden Milchkuhbetrieben gewährleisten.

DIALOG MILCH: Herr Börger, herzlichen Dank für das Gespräch!

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QM-Milch: Was ist das, wem nutzt es?

Verbraucher müssen sich auf die Qualität ihrer Lebensmittel verlassen können. Für Milch gibt es mit dem sogenannten „QM-Standard“ strenge, nachprüfbare Vorgaben für die Qualität des Produkts und den gesamten Produktionsprozess. DIALOG MILCH hat Ludwig Börger, den Leiter der Geschäftsstelle des QM-Milch e. V., danach gefragt, was der „QM-Standard“ für Milchkühe, Milchkuhhalter und Verbraucher bedeutet.

DIALOG MILCH: Herr Börger, seit wann gibt es den Verein QM-Milch e. V. und was ist seine Aufgabe?

Ludwig Börger: Der QM-Milch e. V. ist bekannt als Standardgeber des Qualitätsmanagementsystems QM-Milch. Das System selbst gibt es schon seit mehr als 20 Jahren. Bis 2011 fand dezentral organisiert eine Überprüfung von Qualitätsparametern über den von Deutschem Bauernverband (DBV), Deutschem Raiffeisenverband (DRV) und Milchindustrie-Verband (MIV) gemeinsam erarbeiteten QM-Leitfaden statt. Mittlerweile ist auch der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) dabei. 2011 wurde der QM-Milch e.V. ins Leben gerufen.


Hinweis: In dem Kasten „2021 in Zahlen“ stehen nur die Betriebe, die 2021 auditiert wurden. Da ein kompletter Zyklus über 3 Jahre läuft, werden in dieser Zeit insgesamt rund 48.000 Betriebe und damit mehr als 90 % der Milchkuhbetriebe in Deutschland auditiert.

DIALOG MILCH:Für wen gelten die von QM-Milch entwickelten Standards?

Ludwig Börger: Über den QM-Standard wird die Prozess- und Produktqualität bei der Rohmilcherzeugung auf mehr als 90 % der deutschen Milchkuhbetriebe definiert und gesichert. Die Kriterien gelten also für die Milchkuhhalter. Sie sind aber zum Beispiel auch für Futtermittelhersteller und -händler (QM-Futtermittelvereinbarung) sowie die Molkereien (QM-Basismonitoring für Rohmilch) relevant, die mit den teilnehmenden Milchkuhhaltern zusammenarbeiten. Da Tierwohl und Tiergesundheit in den vergangenen Jahren deutlich an Bedeutung – auch für die erfolgreiche Vermarktung von Milchprodukten – gewonnen haben, wurden von den Gremien des QM-Milch e. V. im Jahr 2022 die Zusatzmodule QM+ und QM++ entwickelt, die ab 2023 als Label auf Milchprodukten im Kühlregal zu finden sein werden.

DIALOG MILCH: Was bedeuten diese Standards für die Milchkühe und für die Landwirte und Landwirtinnen, die die Tiere halten?

Ludwig Börger: Elementare Bestandteile des Systems waren und bleiben die Gewährleistung von Produkt- und Prozessqualität, also zum Beispiel eine hygienisch einwandfreie Gewinnung und Lagerung der Milch, die Gewährleistung eines hohen Maßes an Futtermittelsicherheit oder auch der Rückverfolgbarkeit in der Kette, zum Beispiel über die korrekte Tierkennzeichnung und das Führen eines Bestandsregisters. Der QM-Standard hat sich jedoch laufend weiterentwickelt und enthält mittlerweile auch eine größere Zahl an Kriterien in den Bereichen Tierhaltung und Umweltschutz, die über dem gesetzlichen Mindeststandard liegen.

 

DIALOG MILCH: Was bedeuten diese Standards für die Milchkühe und für die Landwirte und Landwirtinnen, die die Tiere halten?

Ludwig Börger: Elementare Bestandteile des Systems waren und bleiben die Gewährleistung von Produkt- und Prozessqualität, also zum Beispiel eine hygienisch einwandfreie Gewinnung und Lagerung der Milch, die Gewährleistung eines hohen Maßes an Futtermittelsicherheit oder auch der Rückverfolgbarkeit in der Kette, zum Beispiel über die korrekte Tierkennzeichnung und das Führen eines Bestandsregisters. Der QM-Standard hat sich jedoch laufend weiterentwickelt und enthält mittlerweile auch eine größere Zahl an Kriterien in den Bereichen Tierhaltung und Umweltschutz, die über dem gesetzlichen Mindeststandard liegen.


DIALOG MILCH: Wo liegt der Nutzen von QM-Milch für die Verbraucher?

Ludwig Börger: Durch den QM-Standard wird für Verbraucher ein sicheres und qualitativ hochwertiges Lebensmittel gewährleistet. Das betrifft die Qualität des Lebensmittels, aber auch die Qualität des Herstellungsprozesses. Mit der Einführung unseres „QMilch-Programms“ im Jahr 2023 soll dieser Prozess zusätzlich auch mit einem Label auf Milchprodukten sichtbar gemacht werden.

DIALOG MILCH: Werden diese Standards von Zeit zu Zeit überarbeitet und an neue Erkenntnisse angepasst?
Ludwig Börger: Korrekt, die Inhalte werden regelmäßig einer Revision unterzogen, üblicherweise im Turnus von drei Jahren. Dies ist nicht zuletzt deshalb notwendig, um ggf. geänderter Gesetzgebung sowie sich ändernden gesellschaftlichen Ansprüchen Rechnung zu tragen. Die neueste Revision des QM-Standards ist zum 1. Januar 2023 in Kraft getreten.

 


DIALOG MILCH: Welche Entwicklungen erwarten Sie bei QM-Milch in den nächsten Jahren?

Ludwig Börger: Tierwohl, Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz werden weiter an Bedeutung für den Verbraucher gewinnen, gleichzeitig sollen natürlich die Lebensmittelsicherheit und Bezahlbarkeit gewährleistet bleiben. Bei der Weiterentwicklung des QM-Standards und der darauf aufbauenden Module werden wir wie gehabt auf diese Entwicklungen eingehen. Gleichzeitig wollen wir die praktikable Umsetzbarkeit auf den teilnehmenden Milchkuhbetrieben gewährleisten.

DIALOG MILCH: Herr Börger, herzlichen Dank für das Gespräch!

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QM-Milch: Was ist das, wem nutzt es?

Verbraucher müssen sich auf die Qualität ihrer Lebensmittel verlassen können. Für Milch gibt es mit dem sogenannten „QM-Standard“ strenge, nachprüfbare Vorgaben für die Qualität des Produkts und den gesamten Produktionsprozess. DIALOG MILCH hat Ludwig Börger, den Leiter der Geschäftsstelle des QM-Milch e. V., danach gefragt, was der „QM-Standard“ für Milchkühe, Milchkuhhalter und Verbraucher bedeutet.

DIALOG MILCH: Herr Börger, seit wann gibt es den Verein QM-Milch e. V. und was ist seine Aufgabe?

Ludwig Börger: Der QM-Milch e. V. ist bekannt als Standardgeber des Qualitätsmanagementsystems QM-Milch. Das System selbst gibt es schon seit mehr als 20 Jahren. Bis 2011 fand dezentral organisiert eine Überprüfung von Qualitätsparametern über den von Deutschem Bauernverband (DBV), Deutschem Raiffeisenverband (DRV) und Milchindustrie-Verband (MIV) gemeinsam erarbeiteten QM-Leitfaden statt. Mittlerweile ist auch der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) dabei. 2011 wurde der QM-Milch e.V. ins Leben gerufen.


Hinweis: In dem Kasten „2021 in Zahlen“ stehen nur die Betriebe, die 2021 auditiert wurden. Da ein kompletter Zyklus über 3 Jahre läuft, werden in dieser Zeit insgesamt rund 48.000 Betriebe und damit mehr als 90 % der Milchkuhbetriebe in Deutschland auditiert.

DIALOG MILCH:Für wen gelten die von QM-Milch entwickelten Standards?

Ludwig Börger: Über den QM-Standard wird die Prozess- und Produktqualität bei der Rohmilcherzeugung auf mehr als 90 % der deutschen Milchkuhbetriebe definiert und gesichert. Die Kriterien gelten also für die Milchkuhhalter. Sie sind aber zum Beispiel auch für Futtermittelhersteller und -händler (QM-Futtermittelvereinbarung) sowie die Molkereien (QM-Basismonitoring für Rohmilch) relevant, die mit den teilnehmenden Milchkuhhaltern zusammenarbeiten. Da Tierwohl und Tiergesundheit in den vergangenen Jahren deutlich an Bedeutung – auch für die erfolgreiche Vermarktung von Milchprodukten – gewonnen haben, wurden von den Gremien des QM-Milch e. V. im Jahr 2022 die Zusatzmodule QM+ und QM++ entwickelt, die ab 2023 als Label auf Milchprodukten im Kühlregal zu finden sein werden.

DIALOG MILCH: Was bedeuten diese Standards für die Milchkühe und für die Landwirte und Landwirtinnen, die die Tiere halten?

Ludwig Börger: Elementare Bestandteile des Systems waren und bleiben die Gewährleistung von Produkt- und Prozessqualität, also zum Beispiel eine hygienisch einwandfreie Gewinnung und Lagerung der Milch, die Gewährleistung eines hohen Maßes an Futtermittelsicherheit oder auch der Rückverfolgbarkeit in der Kette, zum Beispiel über die korrekte Tierkennzeichnung und das Führen eines Bestandsregisters. Der QM-Standard hat sich jedoch laufend weiterentwickelt und enthält mittlerweile auch eine größere Zahl an Kriterien in den Bereichen Tierhaltung und Umweltschutz, die über dem gesetzlichen Mindeststandard liegen.

 

DIALOG MILCH: Was bedeuten diese Standards für die Milchkühe und für die Landwirte und Landwirtinnen, die die Tiere halten?

Ludwig Börger: Elementare Bestandteile des Systems waren und bleiben die Gewährleistung von Produkt- und Prozessqualität, also zum Beispiel eine hygienisch einwandfreie Gewinnung und Lagerung der Milch, die Gewährleistung eines hohen Maßes an Futtermittelsicherheit oder auch der Rückverfolgbarkeit in der Kette, zum Beispiel über die korrekte Tierkennzeichnung und das Führen eines Bestandsregisters. Der QM-Standard hat sich jedoch laufend weiterentwickelt und enthält mittlerweile auch eine größere Zahl an Kriterien in den Bereichen Tierhaltung und Umweltschutz, die über dem gesetzlichen Mindeststandard liegen.


DIALOG MILCH: Wo liegt der Nutzen von QM-Milch für die Verbraucher?

Ludwig Börger: Durch den QM-Standard wird für Verbraucher ein sicheres und qualitativ hochwertiges Lebensmittel gewährleistet. Das betrifft die Qualität des Lebensmittels, aber auch die Qualität des Herstellungsprozesses. Mit der Einführung unseres „QMilch-Programms“ im Jahr 2023 soll dieser Prozess zusätzlich auch mit einem Label auf Milchprodukten sichtbar gemacht werden.

DIALOG MILCH: Werden diese Standards von Zeit zu Zeit überarbeitet und an neue Erkenntnisse angepasst?
Ludwig Börger: Korrekt, die Inhalte werden regelmäßig einer Revision unterzogen, üblicherweise im Turnus von drei Jahren. Dies ist nicht zuletzt deshalb notwendig, um ggf. geänderter Gesetzgebung sowie sich ändernden gesellschaftlichen Ansprüchen Rechnung zu tragen. Die neueste Revision des QM-Standards ist zum 1. Januar 2023 in Kraft getreten.

 


DIALOG MILCH: Welche Entwicklungen erwarten Sie bei QM-Milch in den nächsten Jahren?

Ludwig Börger: Tierwohl, Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz werden weiter an Bedeutung für den Verbraucher gewinnen, gleichzeitig sollen natürlich die Lebensmittelsicherheit und Bezahlbarkeit gewährleistet bleiben. Bei der Weiterentwicklung des QM-Standards und der darauf aufbauenden Module werden wir wie gehabt auf diese Entwicklungen eingehen. Gleichzeitig wollen wir die praktikable Umsetzbarkeit auf den teilnehmenden Milchkuhbetrieben gewährleisten.

DIALOG MILCH: Herr Börger, herzlichen Dank für das Gespräch!